Am 11.03.2020 besuchte eine Delegation des Finanzgerichts Bremen das Finanzgericht Münster, um sich über die elektronische Akte zu informieren.

Seit Oktober 2019 arbeiten alle Senate der Finanzgerichte Münster, Düsseldorf und Köln digital. Für alle eingehenden Verfahren werden seither keine Papierakten mehr angelegt. Die elektronische Akte ermöglicht ein effektives und modernes Arbeiten auf inhaltlich und technisch hohem Niveau. Auf die elektronischen Akten können die Bediensteten des Gerichts zeitgleich und von verschiedenen Orten – auch vom heimischen Arbeitsplatz aus – zugreifen. Damit sind die Finanzgerichte in Nordrhein-Westfalen ihrer Zeit weit voraus. Vom Gesetzgeber ist die verbindliche Einführung der elektronischen Akte in allen Gerichtsbarkeiten bis zum 01.01.2026 vorgesehen.

Der Präsident des Finanzgerichts Bremen, Lutz Hoffmann, und die Vizepräsidentin des Finanzgerichts Bremen, Frau Dr. Gerlind Wendt, besuchten heute mit weiteren Kolleginnen das Finanzgericht Münster, um sich über die gesammelten Erfahrungen im Zusammenhang mit der Einführung und der nunmehr alltäglichen Nutzung der elektronischen Akte zu informieren.

Der Präsident des Finanzgerichts Münster, Christian Wolsztynski, freut sich sehr über den Besuch der Bremer Delegation und teilt die bisher gewonnenen Erfahrungen mit der digitalen Arbeitsweise gern: „Das Finanzgericht Münster gehört mit der erfolgreich eingeführten elektronischen Akte und der hierfür erforderlichen Ausstattung der Arbeitsplätze der Bediensteten und der Sitzungssäle nunmehr zu den modernsten Gerichten in Deutschland. Die Umstellung von der Papierakte auf die elektronische Akte hat von allen Bediensteten aber zwischenzeitlich einigen zusätzlichen Arbeitseinsatz abverlangt. Sämtliche Akten mussten über einen längeren Zeitraum doppelt auf Papier und elektronisch geführt werden, was einen erheblichen Scan- und Schulungsaufwand erforderte. Zudem war die Infrastruktur für die Umstellung in Form von Hard- und Software unter besonderer Beachtung des Datenschutzes und der Datensicherheit erst zu schaffen. Daher gebührt allen Bediensteten meines Hauses ein großes Lob, diesen Umstellungsprozess hervorragend bewerkstelligt zu haben. Ich wünsche den Bremer Kolleginnen und Kollegen auf den nächsten Schritten in eine digitale Arbeitswelt alles Gute.“

Der Präsident des Finanzgerichts Bremen, Lutz Hoffmann, zog ein überaus positives Fazit des Besuchs: „Beim Finanzgericht Bremen haben die Arbeiten für den Umstieg auf die elektronische Akte ebenfalls begonnen. Der kollegiale Austausch über die Erfahrungen des Finanzgerichts Münster mit der Einführung und dem täglichen Einsatz der elektronischen Akte sind für uns überaus wertvoll. Wir werden diese Erfahrungen aus Münster in unseren Prozess einfließen lassen.“